Montag, 20. Oktober 2014

Windpark Honegg statt Jodtabletten

Grünliberale laden Befürworter und Gegner des Windparks Honegg Eriz zu einer Biketour auf die 1546 Meter über Meer liegende Honegg ein.

In diesen Tagen erhalten alle Einwohner von Steffisburg Post aus Bern. Die Bevölkerung wird mit Jodtabletten eingedeckt, die gegen die Verstrahlung bei einem Störfall im AKW Mühleberg helfen sollen. Gleiche Post bekommen weitere 5 Mio. Einwohner der Schweiz. Das ist ein starkes Eingeständnis des Risikos, das wir dem Betrieb von Atomkraftwerken unserer Bevölkerung auferlegen. Wir Grünliberalen wollen den Ausstieg aus der Atomkraft und befürworten die Förderung von erneuerbaren Energien. Mit einem Windkraftwerk auf der Honegg, dem Hügelzug zwischen Emmental und Oberland sehen wir eine grosse Chance,  das Zulgtal, Steffisburg und weitere Gebiete mit Strom aus der Region zu versorgen, CO2 frei, 100% erneuerbar, ungefährlich, unabhängig vom Ausland und ohne Jodtabletten.
Dem Windpark Projekt bläst leider starker Gegenwind entgegen. Kanton, Landschaftsschützer und Gegner der Energiewende wollen das Projekt abwürgen, weil für die Bauphase eine Zufahrtstrasse nötig ist. Für den Windpark Honegg setzt sich die Interessengemeinschaft IG Windpark Honegg, Eriz ein.

Für uns Grünliberale ist es unverständlich dass sich Steffisburg als Torgemeinde zum Zulgtal nicht dafür einsetzt, dass die Honegg als Windprüfraum in den kantonalen Richtplan aufgenommen wird. Damit würde die Möglichkeit erhalten, den Bau einer Windanlage vertieft zu prüfen. Auch nur eine ideelle Unterstützung mit dem Beitritt zur IG Windpark Eriz lehnte der zuständige Gemeinderat im 2012 ab. Die Netzulg AG als Stromversorger von Steffisburg, die zu 100 Prozent im Besitz der Gemeinde steht, müsste ein grosses Interesse an lokaler Energieproduktion haben. Als reiner Stromhändler ist sie dem nicht sehr transparenten europäischen Strommarkt ausgeliefert. Mit sichtbaren eigenen Produktionsstätten würde das Angebot von erneuerbarem Strom glaubwürdiger.
Der Beitrag des Schweizer Fernsehens zum Windpark in der Sendung 10vor10 vom 9. Oktober mit einem Film von plattgewalzten Bergwäldern in Deutschland leistet den Gegnern natürlich weiter Vorschub. Wir nehmen solches nicht unwidersprochen hin und wollen vor Ort schauen, wo die Windturbinen zu stehen kommen und wo eine Zufahrtsstrasse gebaut würde.

Wir laden dazu am kommenden Samstag 25. Oktober alle Befürworter und Gegner des Windparks Honegg Eriz zu einer Biketour auf die 1546 Meter über Meer liegende Honegg ein. Start zu „bike to wind“ ist um 09:30 Uhr beim Gemeindehaus Steffisburg. Die Fahrt im idyllischen Zulgtal dauert ca. 4 Stunden. In der Promotour mitfahren wird auch glp Nationalrat Jürg Grossen aus Frutigen. Für etwas weniger sportliche besteht die Möglichkeit mit dem ÖV ins Innereriz zu fahren und beim Restaurant Säge auf das Bike zu steigen.

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