Die Veranstaltung über Elektro-Mobilität der Grünliberalen zur Eröffnung des Wahlkampfes in Steffisburg ist auf grosses Interesse gestossen. Hans Berger, Co-Präsident der GLP Steffisburg führte durch den Abend und durfte mehr als 100 Personen begrüssen, die für die Fachreferate zu verschiedenen Aspekten der Elektro-Mobilität und die anschliessende Podiumsdiskussion in die Aula Schönau gekommen sind. Es hat sich gezeigt, dass das Thema hoch spannend aber auch komplex ist. Elektro-Mobilität kann nicht isoliert auf das Auto bezogen werden. Vielmehr müssen die Stromproduktion, die verschiedenen Speicher- und Lademöglichkeiten bis zu den Netzkapazitäten zusammen betrachtet werden. Aus den Referaten von Dr. Luca Castiglioni, vom Bundesamt für Umwelt und GLP Schweiz Präsident Jürg Grossen wurde klar, dass die Batterie im Auto in Zukunft die Batterie für Alles wird. Mit dem bidirektionalen Laden wird dann Solarstrom vom Hausdach im Auto gespeichert wenn die Sonne scheint und dann mit smarter Steuerung und Verrechnung ins Netz zurückgespiesen wenn am Abend irgendwo Strombedarf für Licht, kochen, waschen etc. ist. Die Gesamtheit aller Batterien von Elektroautos wird zukünftig eine Speicherkapazität in der Grössenordnung aller heutigen Schweizer Speicherseen geben. Dabei dürften die Lithium Ionen Batterie noch längere Zeit erste Wahl für E-Autos sein trotz einer Vielzahl von laufenden Forschungsprojekten an unterschiedlichsten anderen Technologien. Wasserstoff als Alternative war die Frage des Anlasses. Dazu hat Urs Breitmeier Ex-CEO der Ruag und heutige Head of HRS Division der H2 Energy AG referiert. Antriebe, bei denen grüner Wasserstoff mit einer Brennstoffzelle zu Strom umgewandelt wird, dürften auf Grund der geringen Effizienz und hoher Produktionskosten bei den Personenwagen noch länger ein Nischenprodukt bleiben. Bei den Lastwagen, Schiffen und in weiterer Zukunft bei Flugzeugen sehen die Fachleute für Wasserstoffe und andere synthetisch erzeugten Treibstoffe jedoch ein grosses Potential. Fast wie ein Befreiungsschlag gegen das Argurment des Batteriabfalls kam der Vortrag von Olivier Groux, Umwelt Ingenieur und Erfinder der Batterie Recycling Methode der Firma Kyburz Switzerland an. Über 90% der wertvollen Materialien werden seit diesem Jahr in einer neuen Anlage Sorten getrennt zurück gewonnen und zur Herstellung neuer EBatterien wiederverwendet. Eine riesige Herausforderung kommt auf die Energieversorger zu, wie Thomas Gander der Netzulg AG erklärte. Die Leitungen der bestehenden Stromnetze sind nicht auf Spitzenbelastung durch den steigenden Bedarf an Ladestrom und der Rückspeisung von grossen Mengen Dachstrom ausgelegt. Die Elektroversorgungsunternehmen reagieren mit Grünliberale Partei Steffisburg Seite 2/2 Lieferbeschränkungen, sogenanntem Lastmanagement darauf und werden so zum eigentlichen Engpass beim Zubau von Solarstrom und Elektro--Mobilität. Umso wichtiger werden die Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch (ZEV) von dezentral produziertem Solarstrom. Das Prinzip ist einfach, der Strom soll dort verbraucht oder gespeichert werden, wo er produziert wird. Damit werden die Netze nicht belastet und die Nachbarschaft profitiert von günstigem Strom. Gemäss Thomas Gander werden solche Zusammenschlüsse von der Netzulg AG ermöglicht.