Dienstag, 14. März 2023

Die Opferhilfestrategie vernachlässigt die Opfer

Für die Grünliberalen ist die neue Opferhilfestrategie unausgereift. Anstelle eines Fokus auf die Opfer, legt der Regierungsrat grosses Gewicht auf den Migrationsbereich und die Täterarbeit. Die Grünliberalen lehnen jegliche Mittelverschiebungen weg von den Opfern ab. Täterarbeit und Präventionsmassnahmen sind fernab der Opferhilfe zu finanzieren. Die Grünliberalen fordern ein richtiges Mädchenhaus und eine vernünftige Auslastungsziffer in den Frauenhäusern.

Der Opferhilfestrategie können die Grünliberalen Positives abgewinnen. Die GLP begrüsst das Ziel, die Strukturen in der Opferhilfelandschaft zu verschlanken und das Bestreben, die interdisziplinäre und interprofessionelle Zusammenarbeit zu stärken. Auch dem geplanten Ausbau des Berner Modells stehen die Grünliberalen positiv gegenüber. Das Ziel der Kostenneutralität ist in der finanziell angespannten Situation nachvollziehbar aber im Kontext der Opferhilfe verfehlt, da sich diese an der effektiven Anzahl der Opfer zu orientieren hat. Bei steigender Anzahl Opfer muss der geltende Qualitätsstandard zwingend beibehalten werden.
 

Fokus auf Opfer
 

Die Grünliberalen haben grosse Bedenken, dass der Regierungsrat in der Opferhilfestrategie die Täterprävention und den Migrationsbereich in den Fokus rückt. Die GLP lehnt eine Verschiebung der Mittel weg von den Opfer ab und begrüsst es daher, dass eine Mehrheit des Grossen Rats den Bericht zurückgewiesen hat. Damit muss der Regierungsrat die Strategie umfassend überarbeiten, präzisieren und insbesondere offene Fragen in Bezug auf die Mittelverwendung, den Persönlichkeitsschutz der Opfer und zu adäquaten Schutzunterkünften für Mädchen klären.
 

Für Rückfragen:
 

Grossrätin Melanie Gasser, 079 470 03 36